27. Juni 2025 – um 18:00 Uhr rollt die Schubkarotte samt Fahrer von Ahrensburg kommend über die Hamburger Stadtgrenze
Seit dem letzten Eintrag ist noch viel Schönes passiert – das wird nach und nach noch aktualisiert. Jetzt geht es erstmal nach Hause – Distanz zum Ziel 13,5 km.
Sommerhitze in Mitteleuropa! Ganz Mitteleuropa! Nein – Halk, ein unbeugsamen Dörfchen in Südjütland widersetzt sich dem Glutofen mit einem sehr lebendigen Südostwind von der See der bis mittags die Temperaturen auf gemäßigtem Niveau hält. Und auch zum Fliegen ist dieses Lüftchen bestens geeignet 🪂
Es fliegt in Halk…
Die Wetterprognose verspricht vom frühen Vormittag bis in die frühen Nachmittagstunden feinsten Fliegewind aus Südost mit rund 20 km/h Windgeschwindigkeit. Schon während des Frühstücks erspähe ich die ersten an der Küste entlang soarenden Gleitschirme und eine leichte Unruhe breitet sich in mir aus: Ich will auch!
Eilig wird die Flugausrüstung auf der Schubkarotte verstaut, um die wenigen hundert Meter vom Campingplatz zum Startplatz zu rollen. Auweia – der zum Startplatz führende Feldweg ist schon völlig durch Campervan mit deutschen Kennzeichen zugeparkt. Alleine werde ich hier heute nicht sein, so viel steht schon ‘mal fest. Mit dem Fahrrad geht’s natürlich an den parkenden Fahrzeugen vorbei bis ganz nach vorne auf die Pole-Position.
Das Fluggelände bei Halk Strand liegt auf einem militärischen Schiessplatz und auch hier gibt es regelmäßig Zugangs- und Flugbeschränkungen. Aber zum Glück nicht heute – es ist Sonntag und der Zugang zum Gelände ist frei.
Am Startplatz oben an der Steilküste angekommen empfängt mich ein recht munteres Lüftchen und zudem eine große Anzahl von GleitschirmpilotInnen, die allerdings überwiegend keine Ambitionen zeigen, bald fliegen gehen zu wollen. In der Luft sind nur zwei, drei normale Gleitschirme zu sehen sowie einige wenige Miniwings und Flare Moustache.
Ich komme mit dänischen Piloten vom lokalen Gleitschirm Club Vingesus in’s Gespräch. Es stellt sich heraus, dass dies die Piloten sind, die ich während des Frühstücks so entspannt fliegen hab sehen. Sie haben ihre Flüge für heute beendet, da der Wind mittlerweile ziemlich aufgefrischt hat und zudem recht schräg auf der Kante steht. Keine optimalen Bedingungen mehr – ich messe einen Mittelwind von ca 30 km/h in Böen bis 40.
Der Start hier oben wird anspruchsvoll, nicht nur wegen des strammen Windes: 2 Piloten mit den schnellen kleinen Schirmen finden es wahnsinnig reizvoll, ihre Flugkünste mit hangnahen tiefen Überflügen direkt vor der am Startplatz lagernden großen Gruppe von Fliegern zu demonstrieren und kurven pausenlos vor der bei starkem Wind am besten geeigneten Startfläche hin und her… Ich ahne schon, dass es eine Herausforderung wird, einerseits meinen großen Gleitschirm bei diesen Bedingungen kontrolliert am Start zu haben und gleichzeitig die beiden Artisten im Auge zu behalten, damit ich denen nicht in ihren Flugweg hinein starte. Und irgendwie kommt dauernd einer der beiden angerauscht….auch genau in dem Moment, als Sissy flugbereit über mir steht und mich bereits vom Boden abgehoben hat. Zum Glück bin ich noch rückwärts zum Schirm hin eingedreht und kann Sissy das Fliegen durch kontrollierten Zug an der hinteren Leinenebene wieder abgewöhnen – sicher ist sicher.
Den Gleitschirm auch rückwärts eingedreht kontrollieren zu können hilft dabei, das Fluggerät beim Start bei starkem Wind besser unter Kontrolle zu behalten und ggf einen Startabbruch auch noch dann zu machen, wenn man bereits leicht vom Boden abgehoben wurde. (Sicherheitshinweis: Probier das niemals ohne solide Anleitung, z.B. in einem Sicherheitstraining, aus!)
Etwas genervt von dieser Situation packe ich meinen Schirm wieder zusammen – solange diese beiden Cracks hier noch am Schaulaufen sind werde ich hier nicht starten. Aber es gibt ja noch den Plan B, der zwar mit etwas Fußmarsch verbunden ist, aber dafür mit völlig entspannten Startverhältnissen lockt. Knapp 500 m weiter westlich wird die Steilküste immer niedriger und flacher und läuft in einer dünenartigen Landschaft aus. Hier kann ich meinen Gleitschirm völlig gefahrlos und unbehelligt von anderen Fliegern aufziehen, ein paar Meter den Hang hoch kiten und völlig entspannnt hinaus über die Ostsee schweben. Warum nicht gleich so…
Die Küste bei Halk Strand aus der Vogelperspektive…… und vom Strand aus gesehen.
Im Laufe des Vormittags werden die Bedingungen wieder etwas ruhiger, der Wind flaut immer weiter ab und einige weitere Piloten und Pilotinnen reihen sich in die bunte Perlenkette über der Steilküste ein.
Gegen Mittag ist der Spaß dann allerdings vorbei – der Wind schläft beinahe ein und wir Gleitschirmflieger können uns nicht mehr in der Luft halten. Mir passt das eigentlich ganz gut in den Zeitplan – ich habe eine erlebnisreiche Zeit an der Küste von Halk genießen können und für 13 Uhr habe ich mich mit meinem Sohn Sebastian verabredet, denn wir wollen heute noch ein Stückchen weiter Richtung Süden radeln.
Etwas wehmütig packe ich meinen Gleitschirm in den Packsack: das wird definitiv der letzte Flug an Dänemarks Küsten und damit der letzte Flug dieser Reise gewesen sein. Für die nächsten Tage sind starke bis stürmische Winde aus West vorhergesagt – kein Flugwetter für mich und meine Sissy – und dann werde ich auch schon bald wieder die Grenze nach Deutschland überschreiten. Dort gilt: Küstenfliegen verboten (mit ganz wenigen Ausnahmen…)
Doch bis dahin liegen noch einige hoffentlich schöne Radelkilometer auf den Inseln der dänischen Südsee vor uns.
Heute geht es zunächst von Halk über Hejsager Strand und die Genner Bucht nach Aabenra. Dort schließt sich der erste Kreis meiner Reise – vor rund 50 Tagen bin ich schon einmal durch diese Kleinstadt gefahren – allerdings in die Gegenrichtung und voll Neugierde, was mich wohl in den nächsten Wochen erwarten wird. Und eines steht jetzt schon fest: meine Erwartungen wurden mehr als übertroffen!
Zu unserem Nachtlager am östlichen Ausgang des Aabenra Fjord sind es noch rund 15 Kilometer. Eigentlich hatten wir einen Shelter gebucht für diese Nacht, denn es sind für die Nacht Gewitter und für den nächsten Morgen anhaltender Regen vorhergesagt. Da ist ein Shelter komfortabler als mein kleines Zelt – allerdings nur dann, wenn es ihn auch wirklich gibt! Und dieser Shelter existiert leider nur auf der Website der dänischen Behörden und nicht in der Realität. Das ist aber auch wirklich das einzige Mal, dass ich auf fehlerhafte Daten auf der Website udinaturen.dk gestossen bin.
Also doch ab in’s Zelt – einen geeigneten kleinen Platz dafür finden wir, müssen ihn aber mit Peter und seinem Zelt teilen.
Die Abendstimmung genießen Sebastian und ich beim Abendessen am Strand. Die Wolkenstimmung kündigt den anstehende Wetterwechsel bereits an. Dieser heiße 22. Juni 2025 wird mit Blitz und Donner zu Ende gehen.
Lust zu schreiben hab ich schon, nur sind die Tage im Moment zu kurz – obwohl ja eigentlich Mitsommer vor der Tür steht und es kaum noch dunkel wird…
Es geht weiter südwärts, denn in etwas mehr als 10 Tagen möchte ich zurück in Hamburg sein. Doch vorher möchte ich mein Fliegerglück in Halk südostlich von Haderslev probieren. Der Blick in die Wetter-Glaskugel verspricht für Sonntag 22.6. fliegbare Bedingungen in Halk. Ob es so kommt? Wer weiß das schon! Wer’s nicht probiert der stets verliert 😄
Mittwoch und Donnerstag 18./19.6.
In 2 Tagesetappen geht es von Aarhus entlang der Ostküste über Horsens und Veijle nach Fredericia. Auf einem super idyllischen Shelterplatz direkt am Kleinen Belt finde ich ein Nachtlager.
Freitag20.6.
Pausentag in Fredericia – ich warte auf meinen Sohn Sebastian, der aus Kopenhagen mit der Bahn anreist und mich die nächsten Tage begleiten wird.
Samstag 21.6.
Ich bin nicht mehr alleine. Scotty ist hier und gemeinsam radeln wir nach Halk.
Vorerst werde ich mich mit der Schreiberei weiterhin kurz fassen. Ich hab ja jetzt jemand zum Reden!
Der Wecker steht auf 5 Uhr früh. Noch etwas verschlafen schau ich aus meinem Schlafsack heraus auf den Morgenhimmel – flache, dunstartige Bewölkung zieht von der See her über die Halbinsel. Das wird aber bald vorbei sein, wenn die Sonne höher steigt und den Dunst weg heizt. Dann wird es auch heute wieder Sonne satt geben!
Als nächstes der Blick auf’s mobile Endgerät – ich kann mein Glück nicht fassen. Am Leuchtturm Sletterhage weht der Südwestwind sehr gleichmäßig mit 20 km/h – Idealbedingungen für einen morgendlichen Genußflug an der Steilküste bei Ørby. Allerdings wird der Wind laut Vorhersage ab ca 8 Uhr weiter Richtung Süd drehen und relativ rasch zunehmen. Das Flugfenster ist offen – aber wohl nicht all zu lange!
Das ist das erhoffte Szenario für heute früh, und um einen zügigen Aufbruch von meinem Nachtlager zu ermöglichen habe ich gestern Abend schon alles soweit reisefertig gemacht, was ich über Nacht nicht brauche. Ohne gefrühstückt zu haben wird das Gepäck auf der Schubkarotte verstaut, dank Routine mittlerweile ein zügiger Ablauf!
Noch vor 6 Uhr früh steh ich fertig vorbereitet am Startplatz. Ein tief vorbei fliegender Helikopter der Marine erinnert mich daran, dass ich noch mal die NOTAM – Notice to Airmen – checken muss, um sicherzustellen, dass keine Sperrungen des Luftraums vorhanden sind. Eigentlich gibt es hier bei Helgenæs keine Flugbeschränkungsgebiete – aber sicher ist sicher. Alles gut! Ich darf abheben.
Die Luft ist angenehm ruhig heute morgen und Sissy findet ihren Weg fast alleine im Aufwindband entlang der Küste.
Noch draußen über der See geht es heute früh nach oben und ich kann ein ganzes Stück über s Meer hinausfliegen. Der Rückweg zur Steilküste geht mit Schiebewind sehr schnell und dort ist verlässlich Aufwind zu finden, der mich zügig wieder auf Höhe bringt.
Zum Abschluss darf Sissy noch ein bisschen Frühsport treiben und ein paar sportlich-dynamische Kurven fliegen.
Für mich und die Schubkarotte geht der Sport allerdings nach dem Flug erst richtig los. Ich will heute noch Aarhus erreichen. Über’s Wasser der Aarhus Bugt sind das nur wenige Kilometer, ich hatte die Kulisse der Stadt beim Fliegen sehen können, auf dem Landweg hingehen sind es aber zunächst 30 hügelige Kilometer nach Norden und dann rund 35 km Richtung Südwesten.
Nicht ganz die Hälfte der Strecke ist geschafft in Følle Strand
Mit Rückenwind geht es zunächst zügig gen Norden, der Weg südwärts wird dann mit dem stark auffrischenden Südwind allerdings wieder etwas anstrengender und ich bin ganz froh, am späten Mittag Aarhus zu erreichen.
Was für ein Kontrast zu den zurückliegenden Tagen, an denen ich oft abseits der Zivilisation weitgehend alleine die Zeit verbracht hab.
Aarhus hingegen ist quicklebendig. Manche Straßenzüge erinnern mich an meine Heimatstadt Hamburg.
Montag 16.6. Über Nacht hat sich die angesagte Wetterveränderung durchgesetzt: eine stramme Westströmung hat die schwüle Luft des Vortrags vertrieben und über Helgenæs wölbt sich ein blauer Himmel mit zahlreichen kleinen, harmlosen Cumuluswolken.
Unten an der Südspitze der Halbinsel habe ich die Nacht auf einem wunderschön gelegenen Shelterplatz verbracht – wieder einmal völlig alleine.
Natürlich habe ich auch hier mitten in der Wildnis perfekten Empfang mit meinem Handy und quasi ohne aufzustehen kann ich die Windsituation checken: das Fluggebiet auf Helgenæs liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Leuchtturm Sletterhage, auf dem der staatlichen meteorologische Dienst eine Wetterstation betreibt.
Der Leuchtturm Sletterhage an der Südspitze von Helgenæs
6 Beaufort, Böen 7 aus Nordwest. Da kann ich mir Zeit lassen, das ist wieder einmal deutlich zu viel Wind für Sissy und mich. Aber die Prognosen sind günstig: ab dem Mittag soll der Wind für 2 bis 3 Stunden etwas nachlassen und auf West drehen. Mittlerweile habe ich Vertrauen gewonnen in die Prognosen der Dänen. Wenn ich wieder zu Hause bin muss ich unbedingt herausfinden, ob sie ein eigenes Wettermodell rechnen oder auf das Modell der Norweger aufsetzen – die beiden Vorhersagemodelle liegen jedenfalls immer sehr dicht beieinander und sind im Zeitfenster bis 36 Stunden voraus sehr zuverlässig.
Natürlich will ich gerne fliegen hier an der Küste – deswegen bin ich ja hierher geradelt. Aber die Landschaft lädt auch zu ausgedehnten Erkundungstouren durch die Wälder, Heide und entlang der Steilküsten ein.
Die Wartezeit bis das Flugfenster aufgeht ist also keinesfalls langweilig! Mittags wird es dann langsam Zeit für einen Spaziergang zum Startplatz an der Westküste von Helgenæs bei Ørby. Noch ist ein wenig Parawaiting angesagt – der Wind ist noch zu stark, auch wenn er schon deutlich nachgelassen hat.
Ich kann in Ruhe meine Optionen für den Start durchgehen: oben am Rand der Steilküste beginnt unmittelbar ein Rapsfeld und außerdem weht es da oben sicherlich viel zu heftig – aber ca 10 m tiefer gibt es eine geneigte Wiesenfläche, groß genug zum Auslegen des Schirms und zur Not ist hier auch ein Startabbruch noch gefahrlos möglich.
Sorgfältig mach ich mich fertig für meinen Flug auf Helgenæs – ganz besondere Aufmerksamkeit gilt allen Leinen von Sissy, damit nichts verhakt ist, nichts verdreht und der Schirm sofort nach dem Hochziehen ohne weiteres Rumgefummel flugbereit ist. Warum gerade hier diese Vorsicht? Der Startplatz ist relativ steil und der Wind immer noch stark: ich muss damit rechnen, dass mich Sissy sofort in die Luft hebt, wenn der Schirm nach dem Aufziehen über mich steigt. Und so ist es dann auch. Kaum fängt die Kappe den Aufwind ein geht es auch schon im schnellen Aufzug nach oben… und leicht rückwärts! Hurtig die Bremsen komplett freigegeben, den Beschleuniger mit dem linken Fuß angeln, durchtreten und nach vorne zur See hin von der Kante wegfliegen. Dort ist die Luft ruhiger.
Egal ob nach Norden…… oder nach Süden. Der Blick fällt auf eine wunderschöne Ostsee-Küstenlandschaft
Start geglückt, jetzt kann ich entspannen und die idyllische Landschaft im der Aalborg Bugt aus der Luft genießen. Cool !!! Und ganz breites Grinsen im Gesicht.
Das theoretische Durchspielen des Startablaufs vor dem eigentlichen Start hilft mir sehr, mich auf die Situation vorzubereiten. Dazu gehört auch, einen Plan B im Kopf zu haben, wenn Plan A in die Hose geht.
Den Rest des Tages verbringe ich mit Chillen am Strand und Planung des nächsten Tages. Wenn ich gaaaanz viel Glück hab fliegt es morgen früh noch einmal in Helgenæs. Ich bleibe hier! Die Schubkarotte hat Pause….und meine etwas schweren Beine auch.
Ein herrliches warmes Sommerwochenende steht vor der Tür – wie geschaffen für eine gemütliche Radtour, nicht nur für mich: Vergangene Nacht hatte ich Gesellschaft auf meinem Shelterplatz. In der benachbarten Hütte übernachtete Doro, eine alleinreisende Langstreckenradlerin aus München, Baujahr 1953. Alle Achtung, mit über 70 noch so auf Achse zu sein und draußen im Shelter statt in einem feinen Bett zu schlafen finde ich eine hoch respektable Leistung.
Für mich geht es ab nun konsequent nach Süden – denn ich habe mal wieder einen Plan. Ganz aufgegeben habe ich die Hoffnung noch nicht, dass es doch noch ‘mal in die Luft geht. Die Herausforderung besteht nun darin, an der Ostküste Jütlands Fluggebiete zu finden und zu erreichen, die bei Westwind fliegbar sind. Halbinseln oder vorgelagerte Inseln kommen hierfür in Frage: die Halbinsel Helgenæs östlich von Aarhus, die Insel Samsø und natürlich Fünen. Helgenæs liegt am Nächsten. Dort will ich am Montag sein, wenn der Westwind einsetzt.
In zwei Tagesetappen geht es von Dokkedal über Hadsund, wo der Mariagerfjord per Brücke überquert werden kann und die Seilfähre über den Randersfjord zunächst bis nach Auning. Von dort radel ich Sonntags weiter über Rønde in den Nationalpark Mols Bjerge und weiter nach Süden bis zur südlichsten Spitze der Halbinsel Helgenæs.
Gleich zu Beginn geht es spannend los – der Küstenradweg Nr 5 führt durch ein Naturschutzgebiet und Reservat für freilaufende Elche. Die hab ich allerdings nicht gesehen – und auch der Radweg war stellenweise kaum auszumachen.
Hier soll ‘s irgendwie weitergehen…Aber bitte nicht zu schnell….
Hat hier jemand von einer gemütlichen Radtour gesprochen? Diese beiden Etappen haben es in sich! Mir war schon klar, dass die Landschaft hier an der Ostküste hügelig ist – das macht ja gerade den Reiz aus. Aber die Hügelchen wollen erstmal erarbeitet werden – und das ca 55 kg schwere Gewicht meiner Schubkarotte samt Zuladung zieht unerbittlich nach unten. Den ersten 30 m – Hügel flieg ich quasi noch hinauf, den zweiten auch noch. Nummer 5 und 6 werden schon zäher und ab dem Zehnten wird’s anstrengend….
360 Höhenmeter kumuliert auf 49 km Strecke – nicht schlecht für’s flache Dänemark. Und die Hügel haben es in sich, meist zwischen 6 und 8 Prozent Steigung.
Am Sonntagnachmittag stehen nach 2 Tagesetappen 130 km und kumuliert über 800 m Anstieg auf der Uhr.
Hab ich eigentlich schon irgendwo erwähnt, dass die Schubkarotte kein E-Bike ist? Da kommt der Kreislauf gut in Schwung und das bei jetzt wirklich sommerlichen Temperaturen.
Überhaupt scheint die Gegend um den Nationalpark Mols Bjerge klimatisch sehr begünstigt zu sein. An mehreren Stellen versuchen sich optimistische Dänen sogar im Weinbau!
Kleine Bildergalerie mit Impressionen von unterwegs
Abschnittsweise darf ich auf der Trasse einer stillgelegten Eisenbahnlinie radelnlocker rollt es dort mit wenig Steigung nach Süden Die ehemaligen Bahnhöfe sind von der Bauform noch als solche zu erkennen, ansonsten aber zu schmucken Wohnhäusern umgebautZum Mittag im Café Piccolo in HadsundLiebevoll gepflegte Dorfgemeinschaftshäuser…Flussquerung bei AuningUnd immer wieder lange Alleen, die zu großen Gutshäusern führenAusgedehnte Felder bis zum Horizont… der ist ganz schön weit weg, denn ich bin hier fast 80 m über MeeresspiegelBlick auf die Bucht von AarhusIm Westen zieht die angekündigte Kaltfront mit Regen und Gewitter auf. Ich bin aber schon auf der Halbinsel Helgenæs, meinem Ziel.Im Schutz des Shelters wird gekocht, während der Regen vom Himmel prasselt
Gestern bin ich also über 100 km geradelt, um heute hier in Dokkedal mit meinem Gleitschirm abheben zu können. So zumindest der Plan!
Die Wetterprognosen sind immer noch gut, Sonne satt und Wind aus Südosten. Ideal wäre für Dokkedal allerdings Ostwind, da die Küste ziemlich genau von Norden nach Süden verläuft und ich den Wind gerne senkrecht zur Küstenlinie habe. Aber wir sind eben nicht bei “Wünsch dir was” und ich bin guter Dinge, dass der Hang auch noch bei seitlicher Anströmung aus Südosten gut trägt.
Gut 3 km muss ich von meinem Shelter zum Startplatz radeln und mir pfeift der Wind schon ordentlich um die Nase. Gut so!!! Am Strand treffe ich auf eine Gruppe lustiger GleitschirmfliegerInnen aus der Gegend um Karlsruhe. Meine Kontaktversuche wurden zunächst zurückhaltend aufgenommen – ich müsse erstmal badisch lernen. Haha, sehr witzig – wenn ich als Schwarzwälder eins kann, dann ist das noch im Halbschlaf auf badener Dialekt schimpfen, wenn man mich nachts um 2 aufweckt. Tatsächlich habe ich später am Tag noch eine sehr nette Zeit mit der Reisegruppe, die als organisierte Veranstaltung durch Michael Vögele von AirLeben betreut wird.
Die Gruppe war früher dran als ich und hat ihre Session gerade abgebrochen. Auweia, denke ich, du willst gerade loslegen und die machen Schluss…. Wird ja seinen Grund haben, warum sie nicht weiterfliegen. Ist der Wind bereits zu stark? Kommt er doch zu sehr von der Seite? Es dauert einen Moment bis ich rausfinde, dass es einfach nur daran liegt, dass sie noch nicht gefrühstückt hatten und es nun Zeit für eine Pause ist. Wie schön – ich hab also auch dieses Fluggebiet für mich alleine! Nach wenigen Minuten hänge ich in der Luft über dem Strand von Dokkedal.
Das Landschaftsbild ist hier so viel anders im Vergleich zur Westküste. Vom Startplatz aus Richtung Norden geht es entlang eines dicht bewaldeten Hanges, Richtung Süden ist die Düne mit Gras bewachsen. Und Richtung See blickt man auf eine ausgedehnte Flachwasserzone, die durch eine langgezogenen Sandbank vom offenen Wasser des Kattegat abgetrennt ist. Wunderschön!
Die Windbedingungen werden aber zunehmend sportlich – der Blick auf die See zeigt mir zahlreiche dicht beieinander liegende Schaumkrönchen, das sind auf jeden Fall 5 Beaufort. Immer wieder brauche ich den Beschleuniger, um noch Vorwärtsfahrt gegen den Wind machen zu können. Es wird Zeit, landen zu gehen. Unten am Strand gibt es eine riesige frisch gemähte Wiese – ein idealer Landeplatz auch bei starkem Wind.
Gegen Abend soll der Wind wieder nachlassen und möglicherweise geht noch ‘mal ein Flugfenster auf. Da mich Nichts vorwärts treibt kann ich einfach hier bleiben und diesen wunderschönen Sommertag am Strand von Dokkedal genießen.
Ganz entspannt beschäftige ich mich mit der Frage, wie es denn mit meiner Reise weitergeht: planmäßig soll es an der Ostküste Jütlands weiter nach Süden gehen, allerdings setzt die Wettervorhersage für die kommenden 10 Tage ein Fragezeichen hinter diesen Plan: noch bis Sonntag soll das warme Wetter mit Südostwind anhalten, am Sonntag wird dann eine Kaltfront mit Regen und Gewitter Dänemark erreichen und danach für ca eine Woche eine kräftige Westströmung einsetzen. Typisches Dänemark-Wetter mit idealen Flugbedingungen an der Westküste. Dass dieses Wetterszenario so eintritt bewerten die Meteorologen vom dänischen Wetterdienst DMI als sehr wahrscheinlich.
Zwei Optionen nehm ich in die Auswahl:
A: Ich bleibe wie geplant an der Ostküste und entdecke die so völlig andere Küstenlandschaft am Kattegat und an der Ostsee. Fliegerisch wird dann allerdings nicht mehr viel gehen, denn die meisten Fluggebiete hier sind für östliche Winde geeignet.
Oder B: Ich nutze den Ostwind der nächsten beiden Tage und lasse mich quer durch Jütland entlang des Limfjordes wieder zurück an die Westküste blasen. Dort werden mich nächste Woche dann sicherlich viele Flugstunden erwarten, allerdings an überwiegend bereits bekannten Orten und auch die Radtour entlang der Westküste zurück Richtung Süden wird nicht soooo viel Neues bringen.
Die Neugierde auf die Ostküste obsiegt über die Fluggeilheit. Die Entscheidung ist zugunsten Option A gefallen!
Gegen Abend lässt der Wind wie angekündigt nach und ich mache mich wieder startklar für einen wunderschönen Abendflug über Dokkedal. Vielleicht ist dies mein letzter Flug dieser Dänemark-Reise. Das kann durchaus passieren. Mit diesen Gedanken koste ich die Zeit in der Luft umso mehr aus!
Die Düne ist hier wie geschaffen für Spielereien mit dem Gleitschirm. Auch Toplandungen – also Landungen oben auf der Kuppe – können hier völlig gefahrlos trainiert werden. Und man kann das nicht genug üben, denn Toplandungen sind häufig anspruchsvoll und bei der Einschätzung der Situation hilft nur Erfahrung….durch Üben, Üben, Üben. Und wenn man schon ein wenig älter ist, muss man eben noch n bisl häufiger üben bis es sitzt.
Das obligatorische Sonnenuntergangsfoto darf natürlich auch heute nicht fehlen Abendstimmung auf dem Weg zum Übernachtungsplatz
Es wird Sommer – die Wetterfrösche haben es angekündigt und heute früh fühlt es sich auch schon so an. Die Luftströmung dreht auf Ost bis Südost und bringt warme Luft bis hoch nach Jütland. Und das soll bis Sonntag, also 4 Tage lang so bleiben!
Der nächtliche Tau wird bald in der milden Luft verdampfen
Für mich bedeutet das, dass ich bei Hirtshals den nördlichen Wendepunkt meiner Reise erreicht habe. Ich möchte den warmen Südostwind der nächsten Tage für ein erstes Flugerlebnis an der Ostküste Nordjütlands nutzen. Dazu muss ich allerdings schon ein ganz schön weites Stück nach Süden radeln, denn hier oben im Norden bietet die Küste zum Kattegat keine ausreichend hohen Dünen oder Steilküsten für Gleitschirmflieger. Mein Ziel lautet daher Dokkedal, ein kleiner Ort am Kattegat südostlich von Aalborg.
Ein Frühstück- endlich ohne Daunenjacke – und dann schwing ich mich auf den Sattel der Schubkarotte. Nach wenigen Kilometern ist es dann soweit: Kurze-Hosen-Wetter! Seit den ersten beiden Tagen meiner Reise Anfang Mai gab’s das nicht mehr. Gemütlich geht’s fast genau nach Süden durch Nordjütland. Hier macht radeln einfach Spaß – abwechslungsreiche Landschaft, viele kleine Nebenstraßen und so gut wie kein Verkehr.
Bei der Gelegenheit kann ich mal berichten, wie ich meine Routenplanung und Navigation auf so einer Überlandetappe abseits der ausgeschilderten Fernradwege mache.
Ich gehöre noch zur Kategorie der Liebhaber von Papier-Landkarten: Eine große Karte ausbreiten, Übersicht verschaffen und verschiedene Routenvarianten im Kopf durchspielen, so hab ich das gerne. Hierfür nutze ich eine 1:150.000 Radwanderkarte. Steht die Route fest, werden die wichtigsten Streckenpunkte in mein Garmin GPS Gerät eingegeben, das ich dann während der Fahrt zur Navigation nutze. Wenn es nicht regnet, fährt die Papierkarte in Sichtweite oben auf dem Gepäck festgeklemmt mit. Für mich ist das ein sehr funktionales Setup.
Nach ca einem Drittel der Strecke treffe ich auf den Fernradweg Nr 3, den Hærvejen, dem ich weiter Richtung Süden folge.
Schon bald wird es aber ganz schön anstrengend – der Weg führt durch den wunderschönen aber auch ganz schön hügeligen Naturpark Jyske Ås.
Es wird hügeliger – aber das schockt einen Schwarzwälder nicht. Noch nicht🥵
Die höchsten Erhebungen sind immerhin über 100 m hoch, und da muss der Radweg natürlich drüber und nicht etwa aussen herum – und zwar auf Schotterpisten. Jetzt spür ich zum ersten Mal die Last des Gepäcks.
Das letzte Drittel der Tagesetappe ist dagegen bretteben und bringt sogar Bonuskilometer durch eine kurze Fahrt mit der Fähre Hals – Egense, die mich über den Langerak bringt.
Dann sind es nur noch wenige Kilometer bis Dokkedal.
Das Fliegerglück ist mit mir – der Wind steht hier gut auf den Dünen. Es würde fliegen! Aber nach knapp 110 km Strecke und kumuliert 500 Höhenmeter Anstieg bin ich zu müde.
Auch das gehört dazu: Nein zu sagen, wenn man sich mental oder physisch nicht fit genug fühlt für einen Flug. Sicher wären heute Abend ruhige Flugbedingungen und keine besonderen Herausforderungen zu erwarten – aber selbst dann muss man eben hellwach sein in der Luft. Das will ich heute nicht mehr. Morgen ist auch noch ein Tag.
Der Shelter, den ich heute Nacht nutzen kann, hat ein ganz besonderes Feature: der Zugang ist mit Schiebetüren verschließbar. Prima Idee, denn nun geht es los mit den Mücken – die sind wohl durch die Sommerwärme auch wach geworden, müssen aber heute Abend leider draußen bleiben.🚫🦟🦟🦟🚫
Was für ein Glück dass ich bereits gestern Abend einen so wunderschönen Flug in Nørre Lyngby hatte! Heute wird das hier nämlich Nichts. Schon Nachts wurde ich wach von den Windböen, die am Shelter rüttelten und heute früh ballert der Wind mal wieder richtig über den Skagerrak daher!
Im Windschutz des Shelters soll sich Sissy zum Trocknen artig in der Sonne räkeln, aber die 25 m² Stoff denken überhaupt nicht daran, dort liegen zu bleiben sondern flattern bald munter über die Wiese und bilden zusammen mit den über 200 m Leinen ein lustiges Knäuel – nun ja, ich hab ja Zeit, das alles wieder zu sortieren….
Zeit nehme ich mir auch, die Küste nochmal vom Boden aus anzusehen. Die Landschaft hier ist schon sehr dynamisch. In Nørre Lyngby gehen pro Jahr bis zu 1,5 m Küstenlinie an die Nordsee verloren – viele Häuser sind bereits für immer verschwunden und zahlreiche Gebäude stehen schon wieder bedrohlich nahe am Abbruch, wie gestern schön aus der Luft zu sehen war.
Die Kirche wurde bereits vor vielen Jahren sehr weit landeinwärts verlegt, was man mit dem Friedhof nicht so ohne weiteres machen konnte. Das wird nun bei Bedarf erledigt: bei größeren Stürmen mit entsprechenden Küstenabbrüchen werden Teile des Friedhofs durch die See abgetragen. Hinweisschilder am Strand weisen auf die Situation hin und erklären, dass man bitte menschliche Knochen am Strand an Ort und Stelle liegen lassen soll, damit der Bestatter sie einsammeln und am neuen Friedhof wieder zur weiteren Ruhe beisetzen kann. Ein sicheres Endlager sieht anders aus…
Auch der Leuchtturm am Rubjerg Knude drohte im Skagerrak zu versinken, so wie bereits das zugehörigen Haus des Leuchtturmwärters samt Betriebsgebäude. Aber das Wahrzeichen Nordjütlands sollte erhalten werden, und so wurde im Jahr 2019 der komplette Leuchtturm auf Schienen gesetzt und 70 m weiter landeinwärts verschoben.
Da steht er nun – wie lange wohl, frag ich mich.
Und die Landschaft um den Leuchtturm gibt noch ein anderes Beispiel für die Dynamik, mit der sich die Erdoberfläche verändert.
Rubjerg Knude ist umgeben von einer riesigen Wanderdüne und bei dem heutigen starken Wind kann man der Düne beim Wandern landeinwärts zusehen.
Der Wind als Baumeister der Düne weht hier oben sehr beständig – und häufig aus der gleichen Richtung:
Auf der Schubkarotte geht’s nun weiter nordwärts Richtung Hirtshals.
Der Küstenradweg führt auf kleinen Nebenstrassen durch eine idyllische Landschaft, die teilweise schon mittelgebirgsähnlichen Charakter hat mit Hügeln, geschwungenen Wegen und grasenden Kühen.
Hirtshals! Hafenstadt und Fähranleger für die Überfahrt nach Norwegen. Ich realisiere dass ich eigentlich nur noch einen Katzensprung – ca 3 Tagesetappen – von meinen ehemaligen Kollegen in Stavanger entfernt bin. Aber ich entscheide mich, in Dänemark zu bleiben. Man braucht ja noch Ziele für eine nächste Reise.
Der Wind beginnt langsam abzunehmen, immer noch zu viel für einen Flug mit meinem Gleitschirmen an den Dünen von Hirtshals, aber im Windschutz von Gebäuden kann man es an diesem sonnigen Tag schon sehr gut aushalten: Zeit für ein gemütliches Mittagessen am Hafen.
Auf der Kaimauer haben wir vor 35 Jahren auf meiner ersten Dänemark- Radtour schon einmal gesessen und Krabben gepult. Heute soll’s etwas zivilisierter zugehen und ich besuche das Fischhaus.
Der Möwenindikator
Am späten Nachmittag habe ich den Eindruck, dass der Wind nun spürbar nachgelassen hat und ich beschliesse, noch zum Startplatz auf den Dünen bei Hirtshals zu radeln.
Eigentlich brauche ich zur Abschätzung der Windgeschwindigkeit keinen Windmesser: meist sind Möwen in der Luft, die ein recht verlässlicher Anzeiger für die Flugbedingungen sind:
Fliegen die Möwen längs der Küste und benötigen Flügelschläge, um die Höhe zu halten, dann weht der Wind für meinen Gleitschirm zu schwach
Gleiten die Vögel mit voll ausgebreiteten Schwingen mühelos an der Kante entlang, sind die Bedingungen auch für uns Küstenflieger top
Fangen sie an, die Tragfläche durch einknicken der Flügel zu verringern, ist Vorsicht angebracht – es weht schon recht stark für einen Standard-Gleitschirm
Fliegen die Möwen mit deutlich angewinkelten Flügeln, bleibe ich am Boden. Dann weht es mit reichlich über 30 km/h
Heute Nachmittag ist oben auf der Düne von Hirtshals laut Möwenindikator ein “Vorsicht – Tag”. Ich lege Sissy trotzdem aus und wage einen Startversuch. Der Schirm kommt überraschend schnell hoch – bammm, fängt eine Böe ein und hebelt mich direkt von den Füßen und ca 2 bis 3 m in die Höhe. Zum Glück hab ich solche Situationen am Strand von Den Haag stundenlang geübt und weiß was zu tun ist: Über kontrollierten Zug an der hinteren Leinenebene kann ich Sissy das Fliegen wieder abgewöhnen und den Schirm sicher auf dem Boden ablegen – aber immerhin hat es mich bereits ca 10 bis 15 m nach hinten weggeblasen🌬️
Die Möwen lügen nicht: Vorsicht ist angesagt!!! Ich hätte den Startversuch hier auch nie unternommen, wenn der Startplatz nicht eine große hindernisfrei Grasfläche gewesen wäre. Hier kann auch bei so einem kontrollierten Fehlstart nicht viel passieren. In unebenen Gelände oder wenn Hindernisse im Lee stehen sollte man allerdings solche Spielereien besser bleiben lassen – zumal es hier unten am Strand auch noch andere Startmöglichkeiten gibt.
Mit viel Respekt vor den kräftigen Böen packe ich mein Bündel und marschiere runter an den Strand. Dort ist der Wind spürbar schwächer und ermöglicht einen mühelos Start. Ich bleibe aber zunächst weit vor der Düne und nicht zu hoch überm Strand, um nicht in den Einfluss des stärkeren Windes über der Düne zu geraten.
Langsam taste ich mich näher an das Aufwindband nahe der Düne heran, denn der Wind wird zunehmend gleichmäßiger und schwächer.
Knapp 2 Stunden spiele ich hier herum und fliege auch hinüber zum Leuchtturm von Hirtshals.
Wahrscheinlich würde das heute wieder bis zum Sonnenuntergang so weitergehen, aber ich muss noch einkaufen und ein Nachtlager suchen.
Direkt unterm Leuchtturm von Hirtshals gibt es einen Campingplatz, aber der ist nicht ganz nach meinem Geschmack.
Das geht besser – kostet nur n paar extra Kilometer auf m Radl, dafür gibt’s Idylle pur.
Es gibt im Moment keine ausführlichen Berichte – meine Stromversorgung geht zur Neige und ich brauche die Restkapazität für Wettervorhersage und Aufspüren von Übernachtungsplätzen.
Mittwoch 11.6.
Kurze Radtour von Nørre Lyngby nach Hirtshals. Geflogen in Hirtshals an der Düne beim Leuchtturm
Donnerstag 12.6.
Erster Sommertag!!! Und von der Nordsee verabschiedet. Von Hirtshals nach Dokkedal an der Aalborg Bucht südl von Hals. Wenn’ s sein soll fliegt es am Freitag 13.6. in Dokkedal